Mit Backpackern und Glampackern auf der Ilha Grande

Brasiliens Trauminsel Ilha Grande

Bin ich mit Anfang 30 vielleicht doch zu alt für das Backpacker-Leben? Tripplestock-Betten, 9-Mann-Zimmer mit nur einer Dusche, Trinkspiele mit Erstsemestlern…. Ich war skeptisch. 24 Stunden später wird dieses Foto entstehen.

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Was war passiert?

Die Ilha Grande ist eine brasilianische Trauminsel. Sie liegt ca. 3 Stunden von Rio entfernt (bei dem verrückten Verkehr hier können daraus gut auch mal sechs Stunden werden). Im Bus zur Insel treffe ich zwei Engländer. Beide Studenten. Anfang 20. Ihre erste große Reise. Klischee erfüllt? Zu meiner Überraschung läuft das Gespräch ohne Anfahrtsprobleme und Ruckeln. Wir haben ein Thema: Das Reisen. Wo warst du schon? Wo geht’s als nächstes hin? In welchem Hostel übernachtest du? Die beiden haben das Biergarten-Hostel gebucht (der brasilianische Besitzer hatte die ursprüngliche Biergarten-Bar, von seinem Stiefvater geerbt und ein Hostel angebaut. Den Namen hat er behalten und seit dem ist es die Top-Adresse für alle deutschsprachigen Touristen). ich schließe mich den beiden an.

Auf dem Boot zur Insel vergrößert sich unsere Gruppe mit weiteren Engländern. Unter ihnen Abi. Abi ist eine „Glampackerin“. Im Gegensatz zum klassischen Backpacker legt eine Glampackerin hohen Wert auf ihr Äußeres. Ihr Reisegefährt ist der Rollkoffer, welcher gefüllt mit Kosmetik und Kleidung, schnell doppelt so schwer wie ein normaler Reiserucksack werden kann. Dennoch sind die Mädels taff. Abi zum Beispiel bestand darauf ihren schweren Koffer allein durch den feinen Inselsand zu „rollen.“

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Laut einem Rankig der Vogue gibt es auf Ilha Grande einen der 10 schönsten Strände der Welt. Wer will kann Lopes Mendes, so der Name des Strandes, über eine dreistündige Wanderung durch den Dschungel erreichen. Verkatert von der Willkommensparty am Vorabend, beginnen wir die Tour durch das satte Grün; passieren zwei weitere fast verlassene Strände und genießen malerische Aussichten über die Insel. Hin und wieder kann man im Dschungel auch kleine Äffchen beobachten. Als wir schließlich Lopes Mendes erreichen ist Abi schon da. Sie hatte bereits vorab einen Bootstransfer organisiert, der sie auf dem Traumstrand abgesetzt hat. Der Sand ist hier so fein, dass er quietscht, wenn man mit den Zehen darüber streift. Wir geizen nicht mit Superlativen und beschließen für den Moment, dass das jetzt der schönste Tag unseres Lebens ist. Genau hier kommt eine andere Stärke des Glampackers zum Einsatz: Die Fähigkeit solche Momente für die Nachwelt (=Facebook) festzuhalten. Und so hocke ich in dem vielleicht feinsten Sand der Welt. Die Knie eines zwanzigjährigen Engländers in meinem Rücken, als Teil einer Pyramide, die von einer Glampackerin choreographiert wird. Alles Freunde, die ich 24 Stunden vorher noch nicht hatte. Glaubt mir. Es war genial.

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mein Fazit: Ob jung oder mitteljung, ob Rucksack oder Rollkoffer: Backpacking ist der einfachste Weg spannende Menschen kennenzulernen. Und Menschen, die Reisen sind halt per Definition spannend.

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Das Beste am Reisen sind all die unerwarteten Begegnungen. Seit meinem Sabbatical in Südamerika reise ich daher mit neuer Mission durchs Leben: "Catching Smiles around the Globe." Wenn Du kein Lächeln mehr verpassen willst, folgst du mir am Besten auf  Facebook oder auf Instagram. ¡Hasta luego amigo!

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