5 Tricks wie man auf Reisen Freunde findet

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Mitte November, auf der Panamericana, kurz hinter der ecuadorianischen Grenze, in einem Bus,
Ich hatte gerade Kolumbien mit all meinen neuen Freunden hinter mir gelassen und war immer noch ein bisschen traurig darüber. In 5 Stunden werde ich in Quito, der Haupstadt von Ecuador sein. (5 Stunden Busfahrt kosten hier übrigens nur fünf Dollar. Amerikanische Dollar wohlgemerkt. Das Land hatte die Währung im Jahr 2000 nach einer Krise übernommen. Ich denke für einen Moment an Griechenland und Zypern und stelle mal wieder fest, dass ich Währungssysteme nie begreifen werde.) Für viele Reisende, die mir von Süden entgegenkamen, war Ecuador das absolute Lieblingsland. Es ist ungefähr so groß wie Deutschland wenn man Bayern abschneiden würde, und bietet auf dieser Fläche Alles: Den bestzugänglichen Regenwaldabschnitt der Welt mit der größten Chance Tiere zu sehen, eine Pazifikküste mit leckeren Fischgerichten und Kokossoße, Erholungsorte mit Thermalquellen und aktiven Vulkanen, ein Spanisch mit klarerer Aussprache als in Spanien, die Anden mit schneebedeckten Berggipfeln und über 4000 Meter Höhe, und und und, … und natürlich die einzigartigen Galapagosinseln. Viele der Entgegenreisenden waren gleich mehrere Monate hier hängengeblieben. Ich habe drei Wochen bis mein Flieger nach Buenos Aires geht. Drei Wochen um ALLES zu sehen und um neue Freunde zu finden. Ums vorweg zu nehmen. Alles hab ich nicht gesehen, aber fürs Freunde finden hab ich inzwischen ein paar ganz clevere Tricks entwickelt.

5 Tricks wie man als Alleinreisender Freunde findet

Heute: Trick 1 – der Plane-Deine-Reisefreunde-Trick

Wie funktioniert’s?
Es gibt Leute die lesen vor einer solchen Reise intensivst Reiseführer. Ich will das gar nicht schlecht reden. Diese Leute reisen nicht versehentlich in Länder, wenn dort gerade Regenzeit ist. Und sie würden auch nicht auf die Idee kommen an dem Tag einen günstigen Flug von Quito nach Buenos Aires zu buchen, an dem in Quito gerade das größte Volksfest des Jahres beginnt. Ich habe vorher weniger Reiseführer gelesen, sondern stattdessen versucht jeden zu treffen, der irgendwas mit Südamerika zu tun hat. Und da ich zwischen Trial-Sabbatical und richtigem Sabbatical ein halbes Jahr Zeit hatte und außerdem noch in einem Großunternehmen arbeite, wanderten zahlreiche Einladungen zum Mittag in die Kalender der Kollegen. Unsere Firmenkantine versprühte zwischenzeitlich fast südamerikanisches Flair. Am intensivsten war der Austausch mit Don Carlos aus der Vermarktung. Wir hatten in der heißen Südamerika-Vorbereitungsphase im Sommer 2013 sogar ein wöchentliches Mittagessen – einen Lunch Fix oder richtiger: un almuerzo fijo.

Quito, auf dem Sofa in der Stadtwohnung von Carlos‘ Familie
„Möchtest Du einen Naranjilla Saft?“ fragt mich die Mutter mit einer leichten Unsicherheit, ob ich sie auch wirklich verstehe. „Gern.“ sage ich freudig, ohne zu wissen welche exotische neue Frucht das nun wieder ist. Die Wohnung von Carlos‘ Familie ist perfekt weihnachtlich geschmückt. (Meine Mutti wäre neidisch) Auch die beiden Schwestern von Carlos sind da und plaudern mit mir. Wir schauen uns gerade einen Bildband über Galapagos an. Da klingelt es. Willy wartet unten beim Portero. „Bei Willy kannst Du die nächste Zeit wohnen.“ verkündet die Mutter. Ich denke: „Wow!“

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Was hat’s mir gebracht?
– ein eigenes Zimmer mit Schrank (so ein Rucksack nervt irgendwann) in Toplage von Quito
– meinen Mitbewohner Willy, der wie seine Freundin Lilly auch, im Tourismus arbeitet und tolle Tipps für Kurztripps in Ecuador hat (Da Quito schön zentral liegt ist es der ideale Ausgangspunkt für kleine Ausflüge überall hin)
– ein Fernseher mit Netflix, so dass ich nach fast drei Monaten Reisen endlich mal wieder faul vorm Fernseher liegen konnte und jetz bei ‚Breaking Bad‘ wieder auf dem neuesten Stand bin (Meine Serienfreunde Ina, Eugen und Paul werden verstehen, wie wichtig das war)
– eine Familie, die mich am Wochenende in ein Restaurant ausführt, wo ich um die ecuadorianische Spezialität Meerschwein herumkomme und dafür leckere Ceviche (= marinierte Meeresfrüchte) essen kann.
– Und ein Besuch im Wochenendhaus der Familie von Carlos inklusive Bier, beheiztem Pool und Fitnessstudio

Gracias Don Carlos!

Und an dieser Stelle auch noch mal Danke an Christine, Kike, Kay und Nando für die tollen Kontakte in Kolumbien.

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Next: der Foto-Facebook-Trick

Das Beste am Reisen sind all die unerwarteten Begegnungen. Seit meinem Sabbatical in Südamerika reise ich daher mit neuer Mission durchs Leben: "Catching Smiles around the Globe." Wenn Du kein Lächeln mehr verpassen willst, folgst du mir am Besten auf  Facebook oder auf Instagram. ¡Hasta luego amigo!

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